Im März 2013 stehen wieder grosse Tauchferien an: 3 Wochen auf der "Philippine Siren" im "Tubbataha Riff" (Sulusee). Für dieses Jahr habe ich noch nichts gebucht, aber so 7 bis 10 Tage Tauchen müssten schon drin liegen. Wohin es gehen soll weiss ich noch nicht, eventuell Ägypten (auf ein Liveaboard - Brother Island), Oman, Sudan oder auch Mittelmeer (Malta).
Gestern war ein guter Artikel im Tagesanzeiger, der genau beschreibt, wie es auf einem Liveaboard zugeht - und warum ich es so gerne mache!
Untergetaucht im Reich der «Gazellen»
An den Wänden der Hochsee-Riffe im Roten Meer ist die Korallenpracht noch intakt. Mit etwas Glück trifft man dort sogar die Herrscher des Meeres.
© zvg
Einen Tag lang hält das gemütliche Schieben und Rollen der imaginären Wellen noch an. Dann weicht das Urlaubsgefühl langsam und der Alltag kehrt zurück. Eine Woche Tauchsafari im Roten Meer ist intensiv. Drei bis vier Tauchgänge pro Tag bestimmen den Tagesablauf. Die Pausen dazwischen gehören dem Sonnenbaden, Essen und Dösen - sofern die Wellen einen nicht zu arg beuteln.
Wer in den Ferien ausschlafen will, bleibt lieber an Land. Um fünf Uhr morgens ist es rund um das Tauchboot noch dunkel. Das Briefing für den ersten Abstieg findet in der Dämmerung statt, dann heisst es rein ins feuchte Neoprengewand. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Materialschlacht schon. Aber ohne sie bleibt einem der Blick in die Wunderwelt unter Wasser verwehrt. Und gerade in den frühen Morgenstunden ist sie am geheimnisvollsten.
Paradiese auf hoher See
Laut dem Berner Veranstalter der Tauchsafari, Hang Loose Travelservice, kann das Programm auch so zusammengestellt werden, dass Anfänger auf ihre Kosten kommen. Doch die getestete Tour verlangt etwas Können. Die See kann rau sein. Bei hohem Wellengang gilt es, die Ruhe zu bewahren. Mit einer Rolle rückwärts ab dem Gummischlauch des Zodiacs geht's an senkrechten Wänden hinunter ins bodenlose Blau, womöglich bei tückischer Strömung. Für den Besuch der Riffe im offenen Meer sind deshalb 50 geloggte Tauchgänge Voraussetzung. Die Crew der "Longimanus", der 40 Meter langen, 8 Meter breiten Yacht, ist aber auf Zack und sorgt für sichere Bedingungen und angenehme Tauchgänge.
Die Überfahrt zu den Unterwasserbergen auf hoher See lohnt sich auf jeden Fall. Die Wände des "Daedalus Riff" beispielsweise, das sich 100 Kilometer vom Festland entfernt aus mehreren 100 Metern Tiefe bis an die Oberfläche erhebt, sind ein wahres Paradies für Weichkorallen, Gorgonienfächer und eine Vielzahl von farbenprächtigen Fischen. Dazu gesellen sich Besucher des offenen Meeres wie Barrakudas und Thunfische - oder «Gazellen» und «Zebras». Nein, den richtigen Namen verrät Tauchguide Thilo beim Briefing vor dem Tauchgang nicht. Aber jeder weiss - es geht um Haie. Meist bleiben sie auf Distanz, einige Arten wie der "Weissspitzen-Hochseehai" (Longimanus) können jedoch ihrer Neugierde nicht widerstehen. Sie nehmen einen genauen Augenschein von den blubbernden Eindringlingen. Das erzählen jene, die sie gesehen haben. Zwischenfälle gibt es trotzdem kaum.
Gefährlicher ist die Brandung an der Riffkante, die schon zu etlichen folgenschweren Unfällen geführt hat. Die heimtückischen Riffe wurden auch Hochseeschiffen zum Verhängnis. Sie legen als Wracks stumm Zeugnis von den Dramen ab, die sich dabei abgespielt haben. Der Korallenbewuchs an Deck und Rumpf sorgt für einen skurrilen Kontrast zur Katastrophe von damals. Heute warnen Leuchttürme vor der Gefahr knapp unter der Wasseroberfläche. Tauchtouristen bringen den einsamen Wärtern etwas Abwechslung und einen Zustupf, wenn sie sich das obligate T-Shirt erstehen.
Tadelloser Service
Zurück auf dem Schiff schält sich nach dem Tauchgang jeder aus der Gummihaut. Dabei wird eifrig ausgetauscht, was einem so alles vor die Brille kam. Denn die Kommunikation beim Tauchen ist notgedrungen etwas einsilbig und auf Handzeichen beschränkt. Während die Crew tatkräftig aus der nassen und engen Ausrüstung hilft, die Flaschen für den nächsten Ausflug auffüllt, ist nach dem Duschen in der Zweierkabine Ausspannen an Deck angesagt. Bis die Schiffsglocke ans Buffet ruft. Tauchen - so träge man sich auch dabei bewegt - gibt einen gesunden Appetit.
Wer alles Essen bei sich behalten will, sorgt jedoch vor und nimmt etwas gegen Seekrankheit mit. Besonders im Spätherbst und Winter peitschen Winde die See auf. Die nächtlichen Überfahrten können dem einen oder anderen schon einmal den Magen umdrehen. Sei's drum: am nächsten Morgen ist alles vergessen, die Unterwasserwelt lockt. Tauchen kann süchtig machen.
© Tagesanzeiger - 2012-01-14
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